Der Sinn des Lebens
In der Betrachtung der Frage nach
dem Sinn des Lebens wird diese oftmals überlagert von Zweckhaftigkeit,
gerichtetem Denken wie „ich möchte einen ausfüllenden Beruf ausüben, … in einem
schönen Haus leben“ oder ähnlichem.
Im ursprünglichen ist der Begriff
Sinn jedoch eher geprägt von gänzlich Immateriellem, von Atmosphäre und Stimmungen (sentire –
empfinden, wahrnehmen) – ungerichtet und nicht zweckorientiert, vor allem Sinnlichkeit
also. Parallel zu der etymologischen Geschichte
hat sich hier ein Wertewandel eingestellt – Sinn steckt heute auch zum
Beispiel in Uhrzeigersinn, hat also eine Richtung erhalten, die in
Zweckhaftigkeit und Absicht führt. In der ursprünglichen Bedeutung jedoch
steckt die gleichfalls das asiatische Denken prägende Freiheit von der
Richtung, von Ziel und Zweck.
Auf Mallorca geht die jährliche Mandelblüte
zu Ende. In manchen Jahren blühen die Bäume hier und da über einen längeren
Zeitraum verteilt, in diesem Jahr hat uns die Natur dieses Schauspiel in
konzentrierter Gleichzeitigkeit geboten – Freude am Sein, es ist so wie es ist,
ohne Zweck und Absicht.
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