Dienstag, 27. August 2013

arte y espacio
 
nitxdelart Felanitx 2013 - una vuelta
 
Kunst und Raum - Nacht der Kunst Felanitx 2013 - ein Rundgang
 
 
video click here:  http://vimeo.com/73164622
 
performance del escaparate de cristal: Amelia Llop en la Galeria L.E.M.
brodat de Francisca Artigues (amb dibuixos del seu fill, Miquel Barceló)
video (producción y fotos): H.H. & Detlef Rapp por la "Galería L.E.M.", Felanitx
 
 

Donnerstag, 22. August 2013

Der besondere Ort – Ruinen

„… Ruinen sind, wenn man sie im Zusammenhang mit der Landschaft betrachtet, ein malerischeres Bild als das neue und vollständige Baudenkmal, es sind nur noch einzelne Fragmente übriggeblieben, zwischen denen das Auge hoch oben und von ferne Wolken, Sterne, Berge, Flüsse und Wälder entdeckt. Dann weicht, durch ein Spiel der optischen Täuschung der Horizont zurück. Die Alten errichteten ihre Zirkusbauten nicht als geschlossene Bauwerke, um den Illusionen der Perspektive freien Zutritt zu lassen.
Dennoch gibt es zwei Arten von Ruinen, die eine ein Werk der Zeit, die zweite ein Werk der Menschen.
Die ersten haben nichts Erschreckendes, weil die Natur Hand in Hand mit den Jahren arbeitet: schaffen die Jahre Trümmer, sät sie Blumen hinein; öffnen sie ein Grab, baut sie darin das Nest eines Vogels – unausgesetzt damit beschäftigt, neues hervorzubringen, umgibt sie den Tod mit den süßesten Illusionen des Lebens.
Die zweite Art Ruinen sind eher Verwüstungen, zunächst ohne wiederherstellende Kraft …“ (Chateaubriand)
… und manchmal verwandelt sich die menschgemachte Ruine in diese erste Art, die Zeit wirkt, Leben scheint zu erwachen und erzählt uns zugleich eine Geschichte.
Machu Picchu
 
Copyright Foto: Florian Renner
 
Im Reich der Zeichen - oder der Weg in die Verschränkung

" ... was wir in der Betrachtung Asiens anstreben können, sind keine anderen Symbole, keine andere Metaphysik und auch keine anderen Weisheiten, sondern die Möglichkeit einer Differenz, einer Mutation, einer Revolution im Charakter der Symbolsysteme ..."     (R. Barthes)   - nennen wir es eine Verschränkung
 

Copyright Foto: Florian Renner
 

Dienstag, 20. August 2013

FENG SHUI Y ANTROPOSOFIA
 
Buscamos, desde la perspectiva de la antroposofía, generar un discurso para entender los lugares donde llevar a cabo la adecuación y construcción de espacios de vida.

La elaboración de proyectos arquitectónicos tiene una traslación a  dimensiones microscópicas, celulares, neuronales, etéricas y vitales.

Urbanismo, espacios exteriores, agricultura biodinámica y aprovechamiento de energías en relación con la arquitectura: todo en uno.

El ser humano es uno de los recipientes del líquido ancestral, en una sucesión de capas y niveles, como en las fuentes Virbela.      (Miguel A. Blanco)

 

Foto: D. Rapp, Detail anthroposophischer Schulbau

Freitag, 9. August 2013

animal laborans

… ich arbeite … ich laufe … ich bin immer erreichbar … ich achte auf mich … ich halte mich fit … ich ernähre mich gesund ……. ich suche mein Glück ……………… ich verliere mich ……………………… ich bin erschöpft

„ … die okzidentale Gesellschaft hat sich individualisiert zur Leistungs- und Aktivgesellschaft. Das spätmoderne animal laborans ist mit dem Ego bis knapp zum Zerreißen ausgestattet. Und es ist alles andere als passiv…. Es ist hyperaktiv und hyperneurotisch. Auf die Frage, warum alle menschlichen Tätigkeiten in der Spätmoderne auf das Niveau des Arbeitens absinken, warum es darüber hinaus zu einer so nervösen Hektik kommt, muss eine Antwort gesucht werden… „ (B.C. Han, Müdigkeitsgesellschaft)


Detail Ölmühle Mallorca

Wenn wir uns mit asiatischer Philosphie oder asiatischem Wissen, also auch zum Beispiel TCM, CCM oder dem Feng Shui befassen, ist der Verzicht auf diese Zuspitzung des Ego unerlässlich. Das "Ich" ist im asiatischen Denken anders eingebettet und positioniert. Entsprechendes drückt sich auch in den aktuell explosionsartig entstehenden neuen Stadtstrukturen aus und ohne dieses Wissen sind die neu entstehenden Stadträume für europäische Stadtplaner oder Architekten nicht lesbar.
Die einzelne Wohnung oder das einzelne Haus sind von absolut nachrangiger Bedeutung – klaren Vorrang hat immer das Wohnquartier - zhù zhài xiáo qú - was „abgeschlossene Nachbarschaft“ bedeutet. Auch im stadträumlichen wird also immer ein "Wir" definiert und geschaffen. Dort, wo europäische Architekten das nicht verstanden haben, sind sie gescheitert (s.a. die „deutsche Stadt Anting“ im Regierungsbezirk Shanghai)  Ob die aktuell zunehmend gebaute vertikale Version des „urbanen Dorfes“, also das Hochhaus, entsprechendes leisten kann, bleibt vorläufig ungewiss.
über den Dächern von Sevilla

Copyright Fotos: Detlef Rapp für www.genius-loci-fsm.com



Dienstag, 6. August 2013

Feng Shui konkret – Garten

Spätestens seit der Renaissance und der Vorstellung idealer Räume entwickelte sich für europäische Gartenarchitekten die Frage nach Künstlichkeit oder Natur als Grundsatzentscheidung. Die sogenannten französischen, englischen oder italienischen Gärten folgten den jeweils in ihrer Epoche herrschenden kulturellen Idealen. Begriffe wie Naturbeherrschung, Vernunft oder geometrische Strukturen als Entsprechung hierarchischer Ordnung greifen ein in die Gartengestaltung.
Der traditionelle chinesische Garten löst die scheinbaren Widersprüche zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit (oder Kultur) auf – künstliches und natürliches verbergen nicht ihren jeweiligen Charakter und sie durchdringen sich dabei – die hieraus entstehende Harmonie der Gegensätze wird „verräumlicht“.
Auf Mallorca finden wir die Gärten von Alfabia, ursprünglich gegründet von maurischen Wesiren, hat die Anlage insbesondere seit dem 17. Jahrhundert deutliche Wandlungen erfahren. Fundament der Anlage ist jedoch die seit dem 13. Jahrhundert existierende arabische Bewässerungsanlage, die sich aus einer Quelle speist. Heute zu besichtigen ist also eine ursprünglich arabische Anlage, die sich unter verschiedenen europäischen Einflüssen gewandelt hat. Wichtige Elemente und Motive der Anlage finden sich auch im typischen traditionellen chinesischen Garten: der schroffe Fels und die versteckte Nische, der geradlinige und der verschlungene Weg, das Fenster exklusiv für den „Naturblick“ und natürlich Pflanzenvielfalt und kleine Brunnenanlagen.
 












Die Gärten von Alfabia (öffentlich zu besichtigen)

Copyright Fotos: D. Rapp für www.feng-shui-mediterraneo.com
 

Freitag, 2. August 2013

Feng Shui konkret – Begrifflichkeiten

Der fruchtbare Diskurs basiert auf Kommunikation. Zentrales Medium von Kommunikation ist Sprache. Sprache basiert darauf, dass die verwendeten Begriffe verstanden werden. Im Zusammenhang mit Feng Shui führt die ungenaue Verwendung einzelner Begriffe oftmals zu Verwirrung. An dieser Stelle werden in Folge einzelne Begriffe in ihren eigentlichen Zusammenhang gestellt.

Geomantie (Definition)
Wortursprung aus dem altgriechischen (Erde und Weissagung), die Kunst, durch in den Sand gemachte Punkte oder Markierungen verborgene Dinge, die Zukunft zu erforschen, auch Punktierkunst. Der Ursprung dieser Technik liegt wahrscheinlich im arabisch geprägten Nordafrika und hat sich über die Jahrhunderte in andere Gegenden ausgebreitet.
Geomancy (engl.)
Nach einer Chinareise hat der englischsprachige Reverend Yates ca. 1870 einen Bericht über Feng Shui verfasst. Er hat darin Feng Shui mit dem Begriff geomancy übersetzt. Mit Blick auf den kirchlichen Hintergrund des Reverend Yates hat das Buch die Tendenz, Feng Shui in die Nähe der Wahrsagerei und des Aberglaubens zu rücken. Bis heute wird in der englischsprachigen Literatur, z.B. auch über chinesische Architektur, Feng Shui noch gelegentlich mit geomancy übersetzt
Geomantie (neuer Gebrauch in sogenannten „esoterischen Kreisen“)
Seit ca. den 1970er Jahren wird der Begriff zunehmend für die Betrachtung von „Erdkräften“ verwendet und taucht insbesondere im Zusammenhang mit der sogenannten „Radiästhesie“, „ganzheitlichem Gestalten“ und „Baubiologie“ auf. Verschiedentlich vermischen diese Bewegungen ihre Theorien mit Feng Shui. Sowohl der „wahrsagerische“ Aspekt, wie auch die typisch abendländische Behauptung der Messbarkeit von Erdkräften oder der Versuch des Modellhaften (Stichwort „Gitternetze“) stehen im Widerspruch zum Feng Shui.

Hinweis: Bis heute ist es auf Mallorca ungebrochene Tradition, dass im Falle einer anstehenden Brunnenbohrung zunächst der Wünschelrutengänger gerufen wird. Der Wünschelrutengänger legt den Standort der Bohrung fest, erst danach kommt der Ingenieur und regelt das technische und genehmigungsrechtliche Verfahren. Aus der Tiefbohrung wird das Wasser in Zisternen gepumpt, dort vorgehalten und verbraucht. Günstigste Bauart der Zisterne für die unterirdische Frischhaltung ist die aus dem arabischen stammende „Birnenform“. Im Vorgang des Brunnenbaues vereinigen sich also die "besondere Fähigkeit" des Wünschelrutengängers mit moderner Bohrtechnik und altem Wissen über sinnvolles Bauen.
Mallorca, Zisterne im ländlichen Raum
 
Foto: Detlef Rapp für www.feng-shui-mediterraneo.com
ritos y fiestas de la confusión - p II

sombras chinescas, Finca Can Calza








Copyright Fotos: Detlef Rapp für www.genius-loci-fsm.com


Donnerstag, 1. August 2013

Vernetzung der Kulturen – Teil 2 – clash

Im praktischen Baugeschehen in China tätige Kollegen berichten von einem sich wiederholenden Phänomen:
„… wenn wir versuchen ein Problem zügig und konkret zu lösen, diskutieren unsere chinesischen Bauherren zunächst in einem längeren Prozedere, ob es sich denn überhaupt um ein Problem handelt. Wir müssen an unserem Verständnis von „was ist ein Problem“ arbeiten. Und, als Randnotiz, obwohl Geschwindigkeit im Bauen ungemein wichtig ist, wird tatsächlich noch die Fundamentierung von so manchem Hochhaus in Handschachtung als Familienarbeit ausgeführt …“
 
Wer „Feng Shui heute“ betrachten möchte, wirft auch einen Blick auf die rasanten Entwicklungen im China von heute. Dies gilt umso mehr, als das Feng Shui in der maoistischen Epoche deutlich weniger attackiert wurde, als religiöse Ausübungen und Bräuche. Die FSM-Literaturempfehlung zum Thema Stadtentwicklung: „Der urbane Code Chinas“ von Dieter Hassenpflug
 

Foto und Zitat via www.feng-shui-mediterraneo.com
 
Feng Shui konkret – Vernetzung und Diskurs - Teil 1

Das Projekt Feng Shui mediterraneo arbeitet in Deutschland und Spanien. Bereits in diesem europäischen Kontext wird deutlich, dass soziokulturelles Verständnis unterschiedlicher Kulturen wichtig ist, um zu übersetzen, zu kommunizieren – ein kleines Beispiel:
Im deutschen Sprachraum gibt es den Begriff des „Strohwitwers“. Er beschreibt die Situation einer im klassischen Rollenverhältnis lebenden Familie, in einer Situation, in der die Frau mit den Kindern das Haus verlassen hat, eventuell auf Reisen ist und der Mann sich alleine im Haushalt zurecht finden muss. In Spanien wird die gleiche Situation mit dem Namen „Rodriguez“ beschrieben, begründet in madrilenischen Lebensumständen, in denen Frau und Kinder im Sommer an das Meer gefahren sind und der Mann in der Hitze der Stadt weiter arbeiten musste.
Zwei - in der nur wörtlichen Übersetzung - unverständliche Begriffe beschreiben also die gleiche Situation, eine soziokulturelle Ähnlichkeit wird erkennbar. Deutlich komplizierter wird das Verständnis von Literatur natürlich in der Begegnung mit einer ganz anderen Kultur:
 
 
"Strohwitwer" heute - auch Männer können Nudeln
 
Chinesisch/ deutsche Wort für Wort Übersetzung
               填房   das Zimmer füllen
               入贅   Hereinkommen, unerwünscht, separat
               月事   Mond, monatliche Sachlichkeit
               流浪   fließende Welle
               月旦   Mond, Geburtsmonat, Dämmerung

Ohne Kenntnis des soziokulturellen Hintergrundes ist eine sinnvolle, bzw. sinnerklärende Übersetzung nicht möglich
捲簾填房與入贅
Ein der chinesischen Schriftsprache kundiger, jedoch soziokulturell ungeschulter Übersetzer könnte wie folgt übersetzen (Fundstück): Die Leinwände sind aufgerollt, die Tochter wird eine Konkubine und der Sohn wird mit den Verwandten seiner Frau leben.
Tatsächlich beschrieben wird mit 填房 die zweite Heirat eines verwitweten Mannes, das zweite Bett im Schlafzimmer wird also wieder belebt, „gefüllt“, die Frau ist keine Konkubine, sondern nur eben nicht die erste Frau. Der Satzteil 入贅 beschreibt einen Mann aus ärmeren Verhältnissen, der in das Haus seiner aus wohlhabenden Verhältnissen stammenden Frau zieht, eine chinesische Tradition, allerdings nur dann, wenn die Familie keinen eigenen Sohn hatte.
 
Foto: Detlef Rapp für www.feng-shui-mediterraneo.com
Feng Shui – eine Reise beginnt

„ … der westlich geprägte Mensch denkt in einer Weise, die sich von der seiner östlichen Nachbarn unterscheidet. Bevor Du Dich also auf die Reise zu den alten östlichen Traditionen einschiffst, solltest Du zunächst verstehen, wie Du in Deiner westlichen Prägung denkst, dann kannst Du erforschen, wie Chinesen denken und am Ende mag die Erfahrung stehen, das Alles und Jeder verbunden ist in diesem Tanz voller Energie …“
Versuch einer Übersetzung nach J. Yu, in Hongkong lebendem Chinesen und geachteter Mitspieler in der Welt des Feng Shui. Er bedauert vor allem die Verunglimpfung des Feng Shui durch die vielerorts und in ungezählten Publikationen verbreiteten falschen Schlichtlösungen.
 
Beginnen wir die Reise also im Erforschen und Wissen über unser westliches Denken in dieser Zeit. Es kann dies keinesfalls eine Pauschalreise sein, mit klarem Programm, eindeutigen Antworten und schnellen Lösungen auf Fragen, die in einem Wochenendkurs o.ä. abgehandelt werden – das entspräche wiederum genau westlichem Konsumdenken.
 
Diese Reise ist Prozess, emotional und abenteuerlich, vielleicht gelegentlich verwirrend oder überraschend, wie wirkliche Reisen nun einmal sind.


Copyright Foto: Detlef Rapp für www.feng-shui-mediterraneo.com
Feng Shui konkret – „Nicht-Orte“

Können wir Fahrzeuge wie Züge, Autos oder Flugzeuge unter Feng-Shui Gesichtspunkten betrachten und gestalten ? – ein klares Nein. Die wesentliche Eigenschaft von Fahrzeugen ist „Raum in Bewegung“ mit dem Ziel eines Ortswechsels, eine Eigenschaft, die der Idee des „genius loci“ diametral entgegensteht, einer Idee, die anders benannt auch im chinesischen verankert ist.
Der Anthropologe Marc Augé geht in seinem Grundlagenwerk „Nicht-Orte“ sogar noch weiter und fragt, ob Gebäude wie Bahnhöfe, Flughäfen oder Einkaufszentren Orte im eigentlichen Sinn sind.


Copyright Foto: Detlef Rapp für www.feng-shui-mediterraneo.com