Donnerstag, 22. August 2013

Der besondere Ort – Ruinen

„… Ruinen sind, wenn man sie im Zusammenhang mit der Landschaft betrachtet, ein malerischeres Bild als das neue und vollständige Baudenkmal, es sind nur noch einzelne Fragmente übriggeblieben, zwischen denen das Auge hoch oben und von ferne Wolken, Sterne, Berge, Flüsse und Wälder entdeckt. Dann weicht, durch ein Spiel der optischen Täuschung der Horizont zurück. Die Alten errichteten ihre Zirkusbauten nicht als geschlossene Bauwerke, um den Illusionen der Perspektive freien Zutritt zu lassen.
Dennoch gibt es zwei Arten von Ruinen, die eine ein Werk der Zeit, die zweite ein Werk der Menschen.
Die ersten haben nichts Erschreckendes, weil die Natur Hand in Hand mit den Jahren arbeitet: schaffen die Jahre Trümmer, sät sie Blumen hinein; öffnen sie ein Grab, baut sie darin das Nest eines Vogels – unausgesetzt damit beschäftigt, neues hervorzubringen, umgibt sie den Tod mit den süßesten Illusionen des Lebens.
Die zweite Art Ruinen sind eher Verwüstungen, zunächst ohne wiederherstellende Kraft …“ (Chateaubriand)
… und manchmal verwandelt sich die menschgemachte Ruine in diese erste Art, die Zeit wirkt, Leben scheint zu erwachen und erzählt uns zugleich eine Geschichte.
Machu Picchu
 
Copyright Foto: Florian Renner
 

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