„… Ruinen sind, wenn man sie im Zusammenhang mit der
Landschaft betrachtet, ein malerischeres Bild als das neue und vollständige
Baudenkmal, es sind nur noch einzelne Fragmente übriggeblieben, zwischen denen
das Auge hoch oben und von ferne Wolken, Sterne, Berge, Flüsse und Wälder
entdeckt. Dann weicht, durch ein Spiel der optischen Täuschung der Horizont
zurück. Die Alten errichteten ihre Zirkusbauten nicht als geschlossene
Bauwerke, um den Illusionen der Perspektive freien Zutritt zu lassen.
Dennoch gibt es zwei Arten von Ruinen, die eine ein Werk der
Zeit, die zweite ein Werk der Menschen.
Die ersten haben nichts Erschreckendes, weil die Natur Hand
in Hand mit den Jahren arbeitet: schaffen die Jahre Trümmer, sät sie Blumen
hinein; öffnen sie ein Grab, baut sie darin das Nest eines Vogels – unausgesetzt
damit beschäftigt, neues hervorzubringen, umgibt sie den Tod mit den süßesten
Illusionen des Lebens.
Die zweite Art Ruinen sind eher Verwüstungen, zunächst ohne
wiederherstellende Kraft …“ (Chateaubriand)
… und manchmal verwandelt sich die menschgemachte Ruine in
diese erste Art, die Zeit wirkt, Leben scheint zu erwachen und erzählt uns zugleich eine
Geschichte.
Machu Picchu
Copyright Foto: Florian Renner
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