… ich arbeite … ich laufe … ich bin immer erreichbar … ich
achte auf mich … ich halte mich fit … ich ernähre mich gesund ……. ich suche
mein Glück ……………… ich verliere mich ……………………… ich bin erschöpft
„ … die okzidentale Gesellschaft hat sich individualisiert
zur Leistungs- und Aktivgesellschaft. Das spätmoderne animal laborans ist mit
dem Ego bis knapp zum Zerreißen ausgestattet. Und es ist alles andere als
passiv…. Es ist hyperaktiv und hyperneurotisch. Auf die Frage, warum alle
menschlichen Tätigkeiten in der Spätmoderne auf das Niveau des Arbeitens
absinken, warum es darüber hinaus zu einer so nervösen Hektik kommt, muss eine
Antwort gesucht werden… „ (B.C. Han, Müdigkeitsgesellschaft)
Detail Ölmühle Mallorca
Wenn wir uns mit asiatischer Philosphie oder asiatischem
Wissen, also auch zum Beispiel TCM, CCM oder dem Feng Shui befassen, ist der
Verzicht auf diese Zuspitzung des Ego unerlässlich. Das "Ich" ist im asiatischen
Denken anders eingebettet und positioniert. Entsprechendes drückt sich auch in
den aktuell explosionsartig entstehenden neuen Stadtstrukturen aus und ohne
dieses Wissen sind die neu entstehenden Stadträume für europäische Stadtplaner
oder Architekten nicht lesbar.
Die einzelne Wohnung oder das einzelne Haus sind
von absolut nachrangiger Bedeutung – klaren Vorrang hat immer das Wohnquartier
- zhù zhài xiáo qú - was „abgeschlossene Nachbarschaft“ bedeutet. Auch im
stadträumlichen wird also immer ein "Wir" definiert und geschaffen. Dort, wo
europäische Architekten das nicht verstanden haben, sind sie gescheitert (s.a.
die „deutsche Stadt Anting“ im Regierungsbezirk Shanghai) Ob die aktuell zunehmend gebaute vertikale
Version des „urbanen Dorfes“, also das Hochhaus, entsprechendes leisten kann,
bleibt vorläufig ungewiss.
über den Dächern von Sevilla
Copyright Fotos: Detlef Rapp für www.genius-loci-fsm.com
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