Der erste Raum
„ ...Der Mensch als
lichtempfindliches Wesen, das, umgeben von seinen Bildschirmen, der Videoregie
und der Disziplin seiner Programme unterworfen ist, wird zum freiwilligen Opfer
eines Fortschritts, der sein Privatleben amputiert, weil die elektro-optische
Informationssucht es immer öfter aus der Reserve lockt ...“ (Paul Virilio)
Resultierend vollzieht sich ein
fortschreitender Wandel vom privaten in den öffentlichen Modus, innehalten,
wirken lassen und Besinnung, die Option der Abgeschlossenheit werden ersetzt
durch permanenten Transport – ursprünglich ein Begriff für eine Beförderung von
Dingen oder Lebewesen von a nach b, heute erweitert um die Beförderung von Daten als bearbeitete Information.
Hierin eingebettet beschreibt der Paradigmenwechsel für unseren „ersten
Raum“ diesen Wandel besonders drastisch. Der Mutterleib ist unser erster und
bleibt zugleich unser sicherster und bereits prägender Lebensraum. Mit einer
zunehmenden Lässigkeit oder gar Akzeptanz gegenüber der Leihmutterschaft
verkommt dieser zuvor fast heilige Ort zu einem ersten Transportmittel, ist nur
mehr Zwischenstation, per Vertrag
buchbar – „territoriale Identität in situ“ wird nicht nur dem so Geborenen
geraubt, sondern es wirkt auch als Prozess in soziokulturelles Verständnis von
Raum und Privatheit.
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