Sonntag, 10. März 2013


Feng Shui konkret - Bilder und Prägungen

Seit alters her spielt die Kunst der Gartengestaltung in China eine hervorgehobene Rolle. Das ist bis heute so geblieben. In dem wichtigen Grundlagenwerk „the chinese garden“ von Meggie Keswick wird sowohl die Geschichte, wie auch die Bedeutung des chinesischen Gartens dargestellt – als kosmisches Diagramm, wie auch gewichtiger Schauplatz jedweder sozialen Begegnung oder Rückzugsort der Besinnung. Grundlage der Beschäftigung mit Feng Shui Gartengestaltung ist somit ausreichende Kenntnis dieser vielschichtigen Bedeutungen und ihrer Geschichte.

Es gilt, in dieser Beschäftigung jedoch auch, die Sinne frei zu schaufeln von suggestiven Überlagerungen. Immer schon und besonders in dieser medialen Zeit, haben Bilder unsere Sichtweisen, Vorstellungen und auch unser ästhetisches Empfinden mit geprägt. Dieses gilt natürlich um so mehr für unseren Blick auf fremde Kulturen, denen wir nicht regelmäßig physisch begegnen.

Aus diesen Bilderwelten entwickelt und verfestigt sich für den Gegenstand der Betrachtung oftmals ein „Image“. Ein derart entstandenes Bild kann dann zum Beispiel in der Gartengestaltung suggestiv das Verständnis asiatischer Harmonievorstellungen bestimmen. In westlicher Auslegung findet im Versuch der Anwendung daher aufgrund entsprechender Prägungen oftmals das runde oder auch das symmetrische in einer Ausschließlichkeit statt, die unangemessen ist. Das „Runde“ braucht das „Schroffe“ und beides zusammen kann nur im vorgefundenen und interpretierten lokalen Naturkontext wirken.

Überwinden wir die rasch wirkende mediale Verführung, so schaffen wir Raum für neue Bilder, Empfindungen und entdecken darin eine neue Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten.

Japan, Garten mit geharktem Kies

China, Garten mit künstlichem Fels

Lanzarote, Naturlandschaft

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