Feng Shui konkret - Bilder und
Prägungen
Seit alters her spielt die Kunst
der Gartengestaltung in China eine hervorgehobene Rolle. Das ist bis heute so
geblieben. In dem wichtigen Grundlagenwerk „the chinese garden“ von Meggie
Keswick wird sowohl die Geschichte, wie auch die Bedeutung des chinesischen
Gartens dargestellt – als kosmisches Diagramm, wie auch gewichtiger Schauplatz
jedweder sozialen Begegnung oder Rückzugsort der Besinnung. Grundlage der
Beschäftigung mit Feng Shui Gartengestaltung ist somit ausreichende Kenntnis
dieser vielschichtigen Bedeutungen und ihrer Geschichte.
Es gilt, in dieser Beschäftigung
jedoch auch, die Sinne frei zu schaufeln von suggestiven Überlagerungen. Immer
schon und besonders in dieser medialen Zeit, haben Bilder unsere Sichtweisen,
Vorstellungen und auch unser ästhetisches Empfinden mit geprägt. Dieses gilt
natürlich um so mehr für unseren Blick auf fremde Kulturen, denen wir nicht regelmäßig physisch begegnen.
Aus diesen Bilderwelten entwickelt und verfestigt sich für den Gegenstand der Betrachtung oftmals ein „Image“. Ein derart entstandenes
Bild kann dann zum Beispiel in der Gartengestaltung suggestiv das Verständnis
asiatischer Harmonievorstellungen bestimmen. In westlicher Auslegung findet im
Versuch der Anwendung daher aufgrund entsprechender Prägungen oftmals das runde
oder auch das symmetrische in einer Ausschließlichkeit statt, die unangemessen
ist. Das „Runde“ braucht das „Schroffe“ und beides zusammen kann nur im
vorgefundenen und interpretierten lokalen Naturkontext wirken.
Überwinden wir die rasch wirkende mediale Verführung, so schaffen wir
Raum für neue Bilder, Empfindungen und entdecken darin eine neue Vielfalt an
Gestaltungsmöglichkeiten.
Japan, Garten mit geharktem Kies
China, Garten mit künstlichem Fels
Lanzarote, Naturlandschaft
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